Reisemängel

Sobald die Ausstattung und Dienstleistungen durch den Reiseveranstalter beschrieben werden, müssen sie vor Ort genau dieser Beschreibung entsprechen. Wenn ihr beispielsweise ein Hotelzimmer mit eigenem Badezimmer bucht, sollte sich auch tatsächlich eines in eurem Zimmer befinden. Das Teilen einer Dusche auf dem Flur mit anderen Gästen wäre dementsprechend ein erheblicher Mangel. Falls euch bereits Ameisen die Tür öffnen und den Weg zur Minibar weisen, handelt es sich auch in diesem Fall um einen eindeutigen Reisemangel – es sei denn, der Reiseveranstalter hat im Voraus mit diesem Service geworben. Aber lassen wir einmal den Spaß beiseite – falls ihr eine unsaubere Unterkunft vorfindet, rund um die Uhr von Lärm belästigt werdet oder euch auf irgendeine Weise in eurem Urlaub beeinträchtigt fühlt, spricht man im Allgemeinen von Reisemängeln.

Die Durchsetzung eines Anspruchs auf Entschädigung bei Reisemängeln gestaltet sich leider als keine einfache Angelegenheit. Reiseveranstalter neigen nicht dazu, leichtfertig Eigenverschulden zuzugeben oder freiwillig einen Teil der Reisekosten zu erstatten. Der Prozess, eine Entschädigung bei Reisemängeln zu erhalten, wird oft mit erheblichem Aufwand und hartnäckigen Bemühungen verbunden sein, zieht sich über Wochen und Monate hin und endet oft ohne Erfolg. Daher ist es von großer Bedeutung, die folgenden Schritte zu befolgen, um Reisemängel wirksam zu dokumentieren:

_ Meldet Reisemängel umgehend der örtlichen Reiseleitung.

_Protokolliert Mängel äußerst detailliert, indem ihr eine umfassende Mängelliste erstellt.

_Fertigt Fotos oder sogar Videos von den Reisemängeln an – nur so könnt ihr später handfeste Beweise vorlegen.

_Sucht nach Zeugen, die über ähnliche Reisemängel klagen. Wichtig dabei ist der Austausch von Kontaktdaten.

_Im Falle von Flugausfällen oder -verspätungen lasst euch den Vorfall schriftlich von der Fluggesellschaft bestätigen.

Je nach Art der Reisemängel stehen euch verschiedene Optionen zur Verfügung, wie eine Reduzierung des Reisepreises oder Schadensersatz. Allerdings ist Vorsicht geboten, wenn es um Entschädigung in Form von Reisegutscheinen geht – besonders, wenn sie vom gleichen Reiseveranstalter stammen, der bereits einmal für Unmut gesorgt hat. Das erscheint durchaus nachvollziehbar, nicht wahr?