Backpacking für Einsteiger

Im ersten Abschnitt stellt ihr euch geeignete Reiseländer für Anfänger vor, während im zweiten Abschnitt Länder für Fortgeschrittene oder Profis vorgestellt werden. Unabhängig von der Erfahrungsebene, ob Neuling oder Profi, ist es entscheidend, absolut offen für Neues zu sein. Grundkenntnisse in Fremdsprachen können ebenfalls äußerst nützlich sein. Für Anfänger ist es ratsam, zunächst Länder zu bereisen, deren Kultur sich nicht allzu stark von der eigenen unterscheidet, um möglichen Kulturschocks vorzubeugen. Dies erleichtert es, die neue Art des Reisens zunächst auf eine angenehme Weise zu testen.

Rucksackreisen für Einsteiger:

• Australien

• Neuseeland

• USA

• Europa

• Thailand

• Bali

Der kleinste Kontinent der Welt entfaltet sich wie ein Paradies für Backpacker, und genau aus diesem Grund werdet ihr sicherlich viele Gleichgesinnte antreffen. Generell gleicht Australien kulturell Deutschland, wodurch ein Kulturschock eher unwahrscheinlich ist. Australien ist eine ausgezeichnete Wahl für die erste Reise, da die Menschen äußerst freundlich und hilfsbereit sind. Trotz seiner geringen Größe bietet der Kontinent eine Fülle an Sehenswürdigkeiten und Entdeckungsmöglichkeiten. Die Weltstädte Sydney und Melbourne dürften den meisten von euch bekannt sein.

Auch ein Besuch in den zahlreichen Nationalparks ist empfehlenswert, da viele von ihnen kostenfrei zugänglich sind. Wo es Nationalparks gibt, sind auch oft wilde Tiere zu finden, von denen 90% ausschließlich in Australien beheimatet sind. Erkundet das australische Outback, durchquert die Wüste, wandert durch die tropischen Regenwälder und vieles mehr – am besten während eines Roadtrips. Die Aufzählung der beeindruckenden Eindrücke könnte endlos sein. Hinzu kommen traumhafte Küsten und Strände, und auch für Actionliebhaber hält das Land einiges bereit. Versucht euch in Wassersportarten wie Tauchen, Schnorcheln, Segeln oder Surfen und erlebt nachts unvergessliche Partys. Südaustralien liegt derzeit besonders im Trend, was zeigt, wie vielfältig das Land ist.

Die kostengünstigste Unterkunft für Backpacker sind zweifellos die zahlreichen Hostels, die in Australien in Hülle und Fülle vorhanden sind. Die Preise variieren jedoch je nach Standort. Abseits der Millionenstädte zahlt man im Sommer etwa 25$ pro Nacht. In den Großstädten Melbourne und Sydney können die Übernachtungskosten auch mal auf 40-50$ steigen. Wenn

Hostels zu teuer sind, bietet sich der Wechsel zu einem Campingurlaub an. Australien verfügt über viele Campingplätze, auf denen man entweder sein Zelt aufschlagen oder seinen Camping-Van abstellen kann. Beachtet jedoch, dass wildes Campen in vielen Gebieten untersagt ist.

Trotz seiner immensen Beliebtheit ist Australien ein vergleichsweise teures Backpackingziel. Die hohen Kosten beginnen bereits mit den langen und teuren Flügen sowie den sonstigen Anreisekosten. Daher sollte man genau überlegen, wie lange man vor Ort bleiben möchte. Einige behaupten, dass Aufenthalte unter drei Wochen sich nicht lohnen, allein aufgrund der langen Anreise und der Vielzahl an Sehenswürdigkeiten. Essen und Trinken außerhalb kann ebenfalls ins Geld gehen und die Freude am Abend trüben. Die kostengünstigste Option ist es, sich in Supermärkten mit Lebensmitteln einzudecken – definitiv eine preiswertere Alternative zum Restaurant.

Doch auch hier sei gewarnt: Lebensmittel in Australien sind durchschnittlich etwa 30% teurer als in Deutschland. Auch Touren sind generell etwas kostspieliger als gewohnt. Dennoch empfehlen wir, das Geld lieber in Attraktionen, dem Sehen und Erleben des Kontinents zu stecken, anstatt an der falschen Stelle zu sparen.

Rundum ist Australien ein geeignetes Ziel für Anfänger-Backpacker. Selbst mit begrenzten Englischkenntnissen kommt man gut zurecht, und die Wahrscheinlichkeit, andere Backpacker zu treffen, liegt bei

100%. Nur in Bezug auf Finanzen sollte man ausreichend informiert sein, um nicht nach einer Woche im Ausland überrascht zu werden

Neuseeland, mit seiner Nord- und Südinsel, ist ein äußerst beliebtes Ziel für Backpacker. Es vereint Großstädte wie Auckland und Wellington mit atemberaubenden Stränden, insbesondere auf der Nordinsel. Die Naturvielfalt des Landes beeindruckt mit Vulkangebieten, Fjorden, Gletschern und Höhlen – ein wahres Paradies für Backpacker, die zugleich Naturliebhaber sind. Ein Kulturschock bleibt hier aus, da Neuseeland stark westlich geprägt ist. Ihr müsst auch keine Angst haben, allein zu sein, denn mit 100-prozentiger Wahrscheinlichkeit trefft ihr auf andere Backpacker, von denen ihr Insider-Tipps erhaltet oder sogar ein Stück des Weges gemeinsam zurücklegt.

Die kostengünstigste Übernachtungsoption in Neuseeland sind Hostels, die im gesamten Land verbreitet sind. Viele Hostels bieten Schlafsäle an – Räume mit mehreren Betten, die mit anderen Gästen geteilt werden und somit die Kosten reduzieren. Die beste Reisezeit für einen Besuch in Neuseeland ist zwischen Dezember und Februar, wenn dort Sommer herrscht. In dieser Hochsaison empfiehlt es sich, Unterkünfte im Voraus zu buchen, da es schnell zu Engpässen kommen kann. Leider ist Neuseeland ein vergleichsweise teures Reiseziel, aber mit sorgfältiger Planung und klaren Prioritäten lässt sich auch mit einem begrenzten Budget gut auskommen.

Für die Fortbewegung bieten sich ein eigenes Auto, ein Mietwagen oder Busse an. Das Trampen ist in Neuseeland ebenfalls sehr beliebt. Überall entlang der Straßen sieht man ausgestreckte Daumen von Backpackern, die auf eine Mitfahrgelegenheit hoffen. An abgelegenen Orten kann jedoch auch mal eine längere Wartezeit anstehen, daher ist es ratsam, ein zuverlässigeres Fortbewegungsmittel zu wählen.

Vom Skilaufen in den Rocky Mountains bis zum Sonnenbaden an traumhaften Stränden unter Palmen – in den USA ist alles möglich. Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten bietet eine ideale Kulisse für Backpacking, um vielseitige Erfahrungen zu sammeln. Hier findet man westliche Standards, eine aufgeschlossene Bevölkerung und die Überwindung von Sprachbarrieren gestaltet sich leicht. Die USA lockt mit beeindruckenden Metropolen, malerischen Stränden und einzigartiger Natur. Eine empfehlenswerte Route, um einige Höhepunkte zu entdecken, ist die berühmte Route 66. Alternativ kann man durch verschiedene Metropolen reisen und dabei so viele Nationalparks wie möglich erkunden, darunter Yosemite, Grand Canyon, Kenai Fjords oder Yellowstone. Für ein umfassendes Erlebnis sollte man ausreichend Zeit und Budget einplanen.

Für Übernachtungen stehen zahlreiche Hostels zur Verfügung, die preiswerte Schlafmöglichkeiten bieten. In den USA kann man sich auch mit kleinem Budget gut ernähren. Um größere Entfernungen zurückzulegen, bietet sich das Fliegen an. Alternativ kann man auf Busse, die Eisenbahn oder die in großen Städten vorhandenen U-Bahnen und Hochbahnen zurückgreifen. Wer flexibel sein möchte, kann sich auch einen Mietwagen nehmen oder, wenn man mehrere Monate bleibt, sogar ein Auto kaufen und es am Ende an den nächsten Roadtripper oder Backpacker weiterverkaufen.

Europa ist für deutsche Reisende besonders zugänglich – in weniger als einer Stunde kann man sich bereits in einem anderen Land befinden, und Visumprobleme gibt es nicht. Diese Faktoren erleichtern die Reise erheblich. Für einen Urlaub in Griechenland, Spanien oder Italien sollten jedoch zusätzliche Budgetmittel für Übernachtungen in Hostels, Transport, Lebensmittel und Freizeitaktivitäten eingeplant werden. Je nach Land erwarten einen unterschiedliche Kulturen und Sprachen, weshalb zumindest Grundkenntnisse in Englisch von Vorteil sind.

In Osteuropa sind die Lebenshaltungskosten deutlich niedriger, insbesondere in den Balkanstaaten. Die beste Reisezeit für diese Region liegt aufgrund des kühleren Klimas in den Sommermonaten.

Auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz ist die Fortbewegung dank gut ausgebauter Infrastruktur komfortabel. Allerdings sind die Lebenshaltungskosten, insbesondere für Unterkünfte, nicht immer besonders günstig.

Skandinavien im Norden Europas eignet sich ebenfalls als Ziel für Backpacking-Anfänger, besonders für Naturliebhaber. Fjorde, Wälder, Gletscher und viele weitere Sehenswürdigkeiten warten darauf, entdeckt zu werden. Dank einer gut entwickelten Infrastruktur lässt sich die Region bequem bereisen. Zahlreiche Flughäfen in den großen Städten bieten schnelle Verbindungen zwischen verschiedenen Orten. Fähren, Busse, Fernbusse und Züge sind ebenfalls gute Fortbewegungsmöglichkeiten. Autovermietungen sind in Skandinavien, insbesondere in Norwegen, teuer, und auch die Benzinpreise liegen über dem Durchschnitt. Eine kostengünstige Alternative bietet der Eurail Scandinavia Pass, mit dem Reisende vergünstigt reisen können. Die Kosten für Unterkünfte, Lebensmittel und Getränke sind jedoch hoch, was die Reisekasse schnell belasten kann.

Thailand gilt zweifellos als das ultimative Backpacker-Land. Jährlich zieht es Hunderttausende von Abenteurern in das ferne Südostasien. Hier kann man einfach loslegen – preiswerte Flüge suchen, den Rucksack perfekt packen und dann die Reise beginnen! Unterkünfte und Lebensmittel sind äußerst erschwinglich, was den Aufenthalt besonders für Backpacker angenehm und unkompliziert gestaltet. In Thailand besteht sogar die Möglichkeit, die Preise vor Ort ein wenig zu verhandeln. Dies funktioniert jedoch nur bei direkter Buchung vor Ort und natürlich nicht, wenn bereits im Voraus online gebucht wurde. Vor Ort kann man sich zudem ein eigenes Bild von den Unterkünften machen, denn wir wissen alle, dass Hotelbilder im Internet manchmal mehr versprechen, als sie halten.

Thailand bietet eine Vielzahl von Inseln, die man unbedingt besuchen sollte. Insbesondere Fährfahrten ermöglichen es, schnell von einer Insel zur nächsten zu gelangen. Mit einem begrenzten Budget kommt man in Thailand bereits sehr weit, wenn man keine allzu hohen Ansprüche hat und nicht die teuersten Hostels bucht.

Mit über 17.000 Inseln bietet Indonesien eine schier endlose Vielfalt an Erlebnissen und Entdeckungen. Ein entscheidendes Utensil für Backpacker in diesem Archipel ist Zeit. Natürlich ist es unmöglich, alle Inseln in kurzer Zeit zu besichtigen. Daher ist es ratsam, sich auf einige wenige zu konzentrieren und diese intensiv zu erkunden. Besonders für Einsteiger eignet sich Bali hervorragend. Die „Insel der Götter“ beeindruckt mit ihren farbenprächtigen Tempeln und der atemberaubenden Landschaft.

Für schnelle Fortbewegung zwischen den Inseln bieten sich Boote und Schnellboote an. An Land ist die beste Möglichkeit, sich einen Roller zu mieten, um die Gegend zu erkunden, oder mit dem Bus zu reisen – eher für die Abenteuerlustigen unter euch.

Das Leben in Indonesien ist äußerst preiswert. In Restaurants könnt ihr bereits ab umgerechnet 50 Cent essen! Ein Roller für einen ganzen Monat kostet nicht mehr als 50€, und ein Haus kann man auf Bali bereits ab 120€ im Monat mieten. Tipp: Schaut euch am besten unseren Artikel über die schönsten Airbnbs auf Bali an. Mit Englisch solltet ihr hier eigentlich keine Probleme haben – die meisten Balinesen, besonders in den touristischen Gebieten, sprechen gutes Englisch. Andernfalls könnt ihr es einfach mit Händen und Füßen versuchen.

Die beste Reisezeit für Backpacker, die sich mit 100% Luftfeuchtigkeit arrangieren können, ist von November bis März, wenn das tropische Klima durch den Monsun unterbrochen wird. Alle, die die Trockenzeit bevorzugen, sollten zwischen April und Oktober nach Bali reisen.

Abenteuerlust im Check: Findet euer ideales Backpacking-Land!

Ihr steht vor der Herausforderung, das perfekte Land für euer erstes Backpacking-Abenteuer auszuwählen? Hier ist eine kleine Checkliste, die euch bei der Entscheidung unterstützt. Schaut, welche Eigenschaften für die sechs verschiedenen Länder definitiv nützlich sind, wie viel Budget ihr benötigt und welche Art von Urlaub euch dort erwartet.

Auf ins große Backpacking-Abenteuer!

Also, welches Land passt am besten zu euch? Die Wahl fällt zu Beginn oft schwer, daher unser Tipp: Stürzt euch einfach ins Abenteuer! Alle diese Destinationen eignen sich hervorragend für Backpacking-Anfänger. Hier könnt ihr sicher sein, viele Gleichgesinnte zu treffen, coole Erlebnisse zu haben und nur geringen Gefahren ausgesetzt zu sein.